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NFT im Immobiliensektor - oder wer kauft sich ein digitales Grundstück?

NFT im Immobiliensektor - oder wer kauft sich ein digitales Grundstück? - RAUMTAKT GmbH

Im vergangenen Jahr erlebten NFTs einen unglaublichen Aufschwung - so auch im Bereich Immobilien. Und zwar aus zweierlei Richtungen: Einerseits lassen sich damit Immobilien tokenisieren, anderseits aber auch virtuelle Immobilien im sogenannten Metaverse kaufen.

Die Aufteilung einer Immobilie in einzelne Teile ist keine neue Idee - mit Crowdhouse in der Schweiz verfolgt ein Startup schon seit rund zehn Jahren diese Idee. Aber auch geschlossene Immobilienfonds verfolgen ein ähnliches Ziel, in dem sie Anteile an Immobilien unter mehreren Käufern aufteilen.



Doch mit der Blockchain-Technologie und dem Aufkommen von NFTs können Immobilien nun auch als Token erworben werden. Das bedeutet, die Immobilie wird in Tokens aufgeteilt, die von Interessenten erworben werden können. Wenn der Wert der Immobilie steigt, dann ist auch der Token mehr wert. Die Besitzer der Token erhalten einen Prozentsatz an den Mieteinnahmen oder des Verkaufspreises. Obwohl die Investition in NFT noch immer als risikoreich gilt, hat es dank Smart Contacts einen Vorteil für die Käufer. So kann etwa eine Mietwohnung, die eine Million Franken wert ist, auf 1000’000 Token aufgeteilt werden. Das bedeutet, man kann bereits mit 1000 Franken Mitbesitzer einer Immobilie werden. Wer wie viel Anteile hat und wie hoch der Wert des jeweiligen Token ist, wird auf der Blockchain gespeichert.

So wurde Anfang 2020 an der Zürcher Bahnhofstrasse, eine der teuersten Einkaufsmeilen der Welt, ein Immobilie für einen dreistelligen Millionenbetrag verkauft. Dabei bezahlte BrickMark einen Grossteil des Betrags mit seinen eigenen Token. Dabei wird mit den Token-Holder automatisch über einen Smart Contract kommuniziert.

Virtuelle Immobilien kosten Hunderttausende Franken

Ein anderer Immobilienboom zeichnet sich nicht in der physischen, sondern in der virtuellen Welt ab. Und zwar im Metaverse. Investoren betrachten das Metaverse als eine Parallelwelt, die wir mittels Virtual und Augmented Reality zunehmend als Spielwiese nutzen werden. So auch die Prophezeiung von Meta-Chef Mark Zuckerberg. In diesen virtuellen Welten mit dem Namen Decentraland oder The Sandbox werden nun auch virtuelle Immobilien verkauft.

Im Metaverse kann man dann mit Avataren herumspazieren, sich mit Freunden verabreden und Abenteuer erleben. Dabei wurden in den vergangen Monaten bereits Immobilien für mehrere Hunderttausend Franken in diesem Metaverse gekauft. Die Bezahlung wird ebenfalls über NFT abgewickelt und über eigene Token, also Währungen, in diesen «Ländern». Enthusiasten vergleichen den Boom mit dem Run auf Internet-Adressen Anfang der 90er-Jahren, Skeptiker warnen vor einer riesigen Blase, die bald platzen wird. Kein Wunder, wenn man sich die Summen anschaut, die zurzeit für Immobilien im Metaverse gezahlt werden: Der digitale Immobilienfonds Reals hat ein Grundstück für 900’000 Dollar im Decentraland gekauft. Der Umfang beträgt 259 Einheiten auf 63’000 virtuellen Quadratmetern. Die Preise hätten sich seit Anfang Jahr verzehnfacht. Beflügelt wird dieser Trend auch durch den Hype um digitale Kunst, sogenannte NFT-Kunst im Netz. Letztlich soll laut den Visionen des Decentraland-Gründer eigene virtuelle Staaten entstehen, in denen Kunst und Immobilien mit NFTs gehandelt werden.

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Blogartikel: David Torcasso ist Journalist bei der Handelszeitung und der BILANZ
Bildnachweis: Erstellt mit DALL·E 2 von OpenAI